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freyberger

BEERENLESE


Der Herbst ist ins Land gezogen und doch stellt uns die Natur noch einiges an Früchten zum Ernten zu Verfügung. Eberesche, Schlehe, Hagebutte, Weißdorn und Sanddorn um nur einige zu nennen.

Schon vor Jahrhunderten haben Büsche und Sträucher der Einfriedung von Wiesen, Äckern und Höfen gedient und das Bild unserer Kulturlandschaft deutlich geprägt. Leider sind viele dieser Heckenlandschaften den großen landwirtschaftlichen Maschinen im Weg, daher sind sie zum Großteil verschwunden. Dadurch haben wir allmählich vergessen wie vielfältig das Angebot der heilsamen Hausmittel und kulinarischen Köstlichkeiten in den Hecken vor unserer Haustüre ist.

DER WEIßDORN (Crataegus)

Volkstümlich wird er auch als Hagedorn bezeichnet und „hag“ als mittelhochdeutsches Wort steht für Einfriedung. Weißdorn ist die beste Wahl wenn es darum geht das Herz zu unterstützen. Er kann unbedenklich und ohne Nebenwirkungen über längere Zeit eingenommen werden. Weißdorn stärkt die Muskelkraft und Leistung des Herzens, verbessert die Durchblutung der Herzkranzgefäße, schützt den Herzmuskel vor Schädigung durch Sauerstoffmangel und reguliert den Blutdruck.

Vor allem nach einer Grippe zur Rekonvaleszenz und um Herzmuskelschwäche vorzubeugen . Er senkt die Ausschüttung von Stresshormonen und reguliert das für Stress zuständige vegetative Nervensystem.

Die Blüten und Blätter des Dornenstauchs aus der Familie der Rosengewächse enthalten Flavonoide, biogene Amine, Triterpensäuren, Gerbstoffe, Polysaccaride, Sterole und Phenolcarbonsäuren. Die Früchte enthalten ähnliche Inhaltsstoffe jedoch weniger Flavonoide, Vitamin C und mehr Procyanidine.

HERZWEIN

1 Handvoll Weißdornfrüchte anmörsern, 1 Handvoll Weißdornblätter, 5 TL Melissenblätter, 3 TL Herzgespannkraut, ½ Zimtstange in 2 l Rotwein kurz aufkochen. 20 Minuten ziehen lassen und abseihen. Den abgekühlten Wein 3-5 EL Honig oder alternativ Agavensirup beigeben.

DIE SCHLEHE (Prunus spinosa)

Die Legende erzählt, dass die Schlehe von anderen Sträuchern beschuldigt wurde, das Holz für die Dornenkrone Christi geliefert zu haben. Um ihre Unschuld zu beweisen, überschüttete Gott sie über Nacht mit weißen Blüten….

Die Früchte der Schlehen, der auch Schwarzdorn genannt wird, schmecken herb – sauer. Sie haben sich zu Mus, Sirup oder Likör weiter verarbeitet, als Stärkungsmittel bewährt, das den Organismus nach einer Krankheit kräftigt und vitalisiert. Ein Tee aus Blüten oder Blättern wirkt schweiß- und harntreibend.

Die Schlehe gehört wie der Weißdorn zur Familie der Rosengewächse, ist ein dorniger Strauch oder ein mehr stämmiger Baum der bis zu 40 Jahre alt werden kann. Die Blätter sind wechselständig und büschelig angeordnet, deren Blattrand weist eine doppelte, feine Zähnung auf. Die Blüten sind weiß, fünfzählig und zwittrig. Sie erscheinen im März – April lange vor dem Laubaustrieb. Daraus bildet sich eine blauschwarz bereifte Steinfrucht die im Oktober - November ihre Fruchtreife erlangt. Sie schmeckt sauer – herb und wird erst nach Frosteinwirkung schmackhafter.

Inhaltstoffe sind Gerbstoffe, Farbstoffe, Mineralstoffe, Flavonoide, Vitamine und Glykoside.

SCHLEHENSAFT

Die frischen Schlehen werden mit kochendem Wasser bedeckt und am nächsten Tag abgeseiht und den so gewonnenen Saft auf 75 Grad erhitzen und noch einmal über die Schlehen gießen. Wieder über Nacht stehen lassen, abseihen und pro Liter Saft einen halben kg Zucker zugeben. Unter ständigem Rühren aufkochen und in Flaschen abfüllen. Kühl aufbewahren.

DIE EBERESCHE (Sorbus aucuparia)

Für die Kelten war die Eberesche, auch Vogelbeere genannt, ein heiliger Baum und hatte als Heil- und Glücksbringer ein hohes Ansehen. Der Sage nach soll die Eberesche aus den Gebeinen des Judas herausgewachsen sein, deshalb darf man das Holz nicht im Haus dulden, denn es bringt Unglück.

Aus den frischen oder getrockneten Blüten entsteht ein wunderbarer Hustentee für Kinder, wobei die Blüten in Milch aufgekocht und mit Honig gesüßt werden. Die Vitamin C reichen Beeren werden nicht roh gegessen, sie sind sehr bitter. Große Mengen frischer Beeren können zu Erbrechen und Durchfall führen. Der Inhaltstoff der das Symptom hervorruft wird durch Kochen zerstört.

Auch die Eberesche gehört zur Familie der Rosengewächse und ist ein Laubbaum in der Gattung der Mehlbeeren. Die Zugehörigkeit zu den Kernobstgewächsen kann man bei genauer Betrachtung der Früchte gut erkennen denn sie sehen wie kleine Äpfel aus.

Die wechselständigen Blätter sind unpaarig gefiedert. Die weißen Blüten stehen in schirmenförmigen Rispen mit 200 bis 300 Einzelblüten. Die Früchte sind leuchtend rot und reifen von August bis September. Die Samen werden über den Kot der Vögel, die gerne die Beeren verspeisen ausgebreitet.

HERBSTLICHE BEERENMARMELADE

150g Vogelbeeren, 150g Sanddornbeeren, 200g Kürbis, 300g Äpfel, 300g Zucker, 1 El Apfelpektin, ca. 200ml Wasser, Gewürze nach Geschmack wie Zimt, Nelken, Orangenschalen, Ingwer.

Kürbis klein schneiden, Äpfel schälen und in Stücke schneiden. Pektin mit Zucker vermischen. Kürbis, Äpfel, Zucker, Pektin, Wasser in einen Topf geben und zum Kochen bringen. Sobald sie weich sind mit einem Pürierstab mixen. Vogelbeeren von den Stielen lösen, der Marmelade zugeben und ca. 5 Minuten köcheln lassen. Abdrehen. Sanddornbeeren unterrühren. Fertige Marmelade in Gläser abfüllen.

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